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ÖPNV: Niedersachsenweiter Warnstreik am Samstag KVG Stade und Kraftverkehr Lüneburg betroffen

Bereits nach der ersten Verhandlungsrunde zum Abschluss eines neuen Lohntarifvertrages zwischen dem Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) und der Gewerkschaft ver.di hat diese für Samstag zu einem niedersachsenweiten ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen davon sind auch die KVG Stade und Kraftverkehr Lüneburg mit Ausnahme der Betriebe in Cuxhaven und Soltau.

Der Warnstreik erfolgt, obwohl die Arbeitgeberseite eine Lohnsteigerung in Höhe des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes, der für kommunale Verkehrsunternehmen gilt, angeboten hat. Dies bedeutet konkret 50 € monatlich ab 1. März 2021 mehr, 2 % mehr in 2022 und weitere 1,5 % in 2023. Damit handelt es sich um eine branchenübliche Anhebung, die aktuell vergleichbar auch von ver.di mit den privaten Verkehrsunternehmen in Bayern abgeschlossen wurde.

Die Forderung der Gewerkschaft von drei Euro pro Stunde bedeutet eine Anhebung um 22 % gegenüber dem status quo. Dies vor dem Hintergrund coronabedingter Fahrgastrückgänge zwischen 40 und 70 % und dramatischer Einnahmeausfälle.

Während der Bund und das Land Niedersachsen für 2020 einen Rettungsschirm zum Ausgleich der Fahrgeldverluste gewährt haben, gibt es für 2021 keine entsprechende Zusage. KVG Stade und Kraftverkehr Lüneburg erbringen dennoch bisher uneingeschränkt ihre Verkehrsleistung. Mit Öffnung der Schulen sollen sogar zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt werden, um den Besetzungsgrad der Busse zu reduzieren und die Einhaltung des Abstandsgebots zu erleichtern.

Mehr Leistung ohne Ausgleich lässt sich wirtschaftlich nicht darstellen und überproportionale Lohnsteigerungen passen damit nicht zusammen.

Weil durch den Warnstreik nahezu alle Verkehrsleistungen des Unternehmens betroffen sein werden, werden mit Ausnahme der Betriebe in Cuxhaven und Soltau alle KVG Stade und Kraftverkehr Lüneburg Standorte ihren Betrieb einstellen. Eine Verständigung mit ver.di hat es insoweit gegeben, als der Impf-Shuttle in Stade und der elbMOBIL-Verkehr aufrechterhalten werden.

Stade, 11.03.2021